Lebenslauf
29. Januar 1904 | Geburt in Marienwerder (Kwidzyn) |
1910 – 1922 | Vorschule und Gymnasium in Danzig |
1922 – 1923 | Askanisches Gymnasium, Berlin (Abitur) |
1923 – 1925 | Studium der Chemie und/oder modernen Fremdsprachen (Polnisch, Russisch, Schwedisch, Spanisch usw.) an der TH Danzig |
1925 – 1932 | Studium der Rechtswissenschaften in Berlin und Halle; Promotion zum Dr. iur. |
1. August 1932 | Eintritt in die NSDAP |
1932 – 1936 | Dozent (Außenpolitik, Völkerrecht) und späterer Geschäftsführer der Deutschen Hochschule für Politik, Berlin |
1933 | Syndikus und Leiter der Rechtsabteilung der Reichsleitung der NSV |
1933 | Eintritt in die SS |
Mai 1934 – Aug. 1936 | Leiter der Berliner Geschäftsstelle der Deutschen Ostmesse Königsberg; Vertretung weiterer wirtschaftlicher Organisationen der Provinz Ostpreußen in Berlin (Ost-Europa-Verlag, Wirtschaftsinstitut für die Ostfragen, |
Sept. 1936 – Juni 1941 | Tätigkeit in der Dienststelle Ribbentrop, zunächst als Referent “Polen und Baltikum”; später Übernahme des Hauptreferats “Ost” |
11. September 1938 | Beförderung zum SS-Untersturmführer |
20. April 1939 | Beförderung zum SS-Obersturmführer |
10. September 1939 | Beförderung zum SS-Hauptsturmführer |
1937 – 1941 | Mitgründer, Generalsekretär und späterer (Vize-)Präsident der Deutsch-Polnischen Gesellschaft (spätere Zentralstelle Osteuropa (ab 1940)) |
20. April 1941 | Beförderung zum SS-Sturmbannführer |
Juni 1941 – Aug.1944 | Abteilungsleiter I-2 “Ostland” und Verbindungsführer zur Heeresgruppe Nord im Reichsministerium für die besetzten Ostgebiete |
Tätigkeit in der Partei-Kanzlei als Beauftragter der NSDAP in außenpolitischen Fragen | |
30. Januar 1943 | Ernennung zum Ministerialdirigent |
30. Januar 1943 | Beförderung zum SS-Obersturmbannführer |
25. August 1944 | Einberufung zur Wehrmacht |
1944 – 1945 | diplomatische Tätigkeit im persönlichen Stab Joachim v. Ribbentrops, v.a. in Schweden und Finnland |
Aug. 1945 – Juni 1947 | Internierung, u.a. in Lübeck und Neumünster; mehrfache Verhöre im CSDIC (Verhörzentrum) Bad Nenndorf |
14. April 1949 | Einstufung in Kategorie V (Entlasteter) durch den Entnazifizierungs-Fachausschuss VIIa in Hamburg |
1950 – 1971 | schriftstellerische, publizistische und journalistische Tätigkeit im rechtsextremen Milieu, u.a. als Mitherausgeber und Chefredakteur der “Deutschen Wochen-Zeitung”, als Chefredakteur der “Soldaten-Zeitung” oder als Mitarbeiter für “Das Neue Reich”, die “Deutschen Nachrichten” und “Nation Europa” |
1953 | Ersatzredner der DRP für Werner Naumann im Rahmen des Bundestagswahlkampfs |
1957 – Jan. 1967 | freier Mitarbeiter und Reisequelle des Bundesnachrichtendienstes (BND) |
1960 | Mitgründer der “Gesellschaft für freie Publizistik” (GfP) |
1970 – 1971 | Mitbegründer und Bundesvorsitzender der “Aktion Widerstand” |
6. November 1971 | Selbstmord in München |
Literatur
Bloch, Michael: Ribbentrop, London u.a. 1994.
Buchheim, Hans: Zu Kleists “Auch Du warst dabei”, in: VfZ 2 (1954), 177-192.
Lausberg, Michael: Die extreme Rechte in Nordrhein-Westfalen 1946-1971, Marburg 2012.
Nehlep, Hans u.a. (Hrsg.): Album Academicum des Corps Baltica-Borussia Danzig 1860-2000, Essen 22000.
Nowack, Sabrina: Sicherheitsrisiko NS-Belastung. Personalüberprüfungen im Bundesnachrichtendienst in den 1960er-Jahren (= Veröffentlichungen der Unabhängigen Historikerkommission zur Erforschung der Geschichte des Bundesnachrichtendienstes 1945-1968, Bd. 4), Berlin 2016.
Zellhuber, Andreas: “Unsere Verwaltung treibt einer Katastrophe zu…”. Das Reichsministerium für die besetzten Ostgebiete und die deutsche Besatzungsherrschaft in der Sowjetunion 1941-1945 (= Berlin & München. Studien zu Politik und Geschichte, Bd. 3), München 2006.
Quellen
Apabiz, Kurt Hirsch, Personenmappe Peter Kleist; Wurz 1.
BArch Berlin-Lichterfelde, R 9361-III/97421; R 9361-III/535838; R 9361-IX KARTEI/20740650; VBS 1027 (R 6)/ZD I 2680.
CIA Library, Nazi War Crimes Disclosure Act, 143 “Bruno Peter von Kleist”.
IfZ, ZS 1106, Bruno Peter Kleist.
StA Hamburg, 221-11 Nr. 46187.
Berber, Friedrich (Hrsg.): Jahrbuch für Auswärtige Politik, Jg. 7 (1941), Berlin.
Normdaten
GND: 124447996