Herbert Kunze

Regierungsrat im RMfdbO

Die Zeit, 4. Juli 1969

Lebenslauf

14. November 1908 Geburt in Berlin-Schöneberg
1905 – 1922 Besuch der Kaiser-Friedrich-Schule, Berlin
1922 – 1927 Besuch des Grunewald-Realgymnasiums, Berlin (Abitur)
1927 – 1932 Studium der Rechts- und Staatswissenschaften so wie Volkswirtschaftslehre in Berlin
1927 Eintritt in die DDP*
1932 – 1935 Gerichtsrefendar und Ausbildung an verschiedenen Berliner Gerichten;
Assessorexamen
1. Mai 1933 Eintritt in die NSDAP
Juni 1933 – Mai 1936 Mitglied der SS
Mai 1936 – Sept. 1937 Eintritt in die Reichsfinanzverwaltung als Probeassessor am Finanzamt Passau und am Oberfinanzpräsidium München
Sept. 1937 – Dez. 1938 Dezernent (Regierungsassessor) für Strafsachen, Fahndungsdienst, Reichsflucht- und Körperschaftssteuer sowie Urkundensteuer beim Finanzamt Breslau-Nord
Jan. 1939 – Mrz. 1941 Dezernent (Regierungsrat) für Körperschaftsteuer beim Zentralfinanzamt Berlin
Mrz. 1941 – Juli 1944 Tätigkeit im Anleihedezernat des Reichsfinanzministeriums
ab Nov. 1941 Abordnung als Militärverwaltungsrat zur Heeresleitung in Berlin
spät. ab Sept. 1942 Abordnung als Regierungsrat in Abt. III Wi-1 “Wirtsch. Organisation und Verwaltung” im Reichsministerium für die besetzten Ostgebiete
1942 – 1945 Geschäftsführender Präsident des Berliner Schlittschuhclubs
ab Juni 1945 Tätigkeit und Hilfe beim Aufbau in einer Arzneimittelfabrik in Düsseldorf-Wittlaer
ab August 1946 Anfertigung einer Arbeit zur Promotion an der Universität Köln
1947 Einstufung in Kategorie IV (Mitläufer) durch den Entnazifizierungs-Ausschuss Stadtkreis Düsseldorf
30. Juli 1947 Zulassung zur Rechtsanwaltschaft durch das Justizministerium Nordrhein-Westfalen und Niederlassung als Rechtsanwalt und Fachanwalt für Steuerrecht in Düsseldorf und Duisburg
1948 – 1992 Präsident des Deutschen Eissport-Verbandes (DEV)
1949 Gründungsmitglied des Nationalen Olympischen Komitees für Deutschland (NOK)
1950 – 1967 Gründungsmitglied und Schatzmeister des Deutschen Sportbundes (DSB)
23. Oktober 1950 Einstufung in Kategorie V (Entlasteter) durch die Berufungskammer beim EN-Ausschuss Regierungsbezirk Düsseldorf
1951 – 1967 Mitglied der Geschäftsführung beim Bundesverband deutscher Banken
1952 – 1964 Chef de Mission der deutschen Mannschaft bei den Olympischen Winterspielen in Oslo, Cortina, Squaw Valley und Innsbruck
1952 – 1961;
1967 – 1969
Mitglied des Präsidiums des NOK
1967 Verlegung der Rechtsanwaltskanzlei nach München
1967 – 1972 Generalsekretär im Organisationskomitee für die Olympischen Spiele in München 1972
mehrfache Auszeichnungen und Ehrungen, u.a. mit dem Großen Bundesverdienstkreuz (1969), dem olympischen Orden oder dem Bayerischen Verdienstorden;
Ehrenmitglied des NOK und DSB; Ehrenpräsident des DEV
31. August 2007 Tod in München

* Die vermeintliche Mitgliedschaft ist nur durch eine Eigenaussage im Entnazifizierungsverfahren Kunzes belegt.

 

Literatur

Artikel “Herbert Kunze”, in: Internationales Sportarchiv 47/1999.

o.A.: Bedeutsame Sportpersönlichkeiten der Nachkriegsgeschichte (6). Herbert Kunze – ein Grandseigneur des Deutschen Sports, in: DOSB Presse. Der Artikel- und Informationsdienst des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB), Nr. 11, 16. März 2010, S. 28f.

Schiller, Kay/Young, Christopher: München 1972. Olympische Spiele im Zeichen des modernen Deutschland, Göttingen 2012.

 

Quellen

BArch Berlin-Lichterfelde, NS 33/7567; NS 33/7844; R 2/101984-101987; R 9361-I/1920; R 9361-II/603200; R 9361-IX KARTEI/24231104.

LA NRW Abt. Rheinland, NW 252 Nr. 356; NW 1023 Nr. 6658; NW 1037-Bl Nr. 18521.

StadtA München, DE-1992-PIA-ZA-2686; DE-1992-ZA-P-0281-50.

 

Auskünfte

Jürgen, Sigrid (Deutscher Olympischer Sportbund), Arbeitsrecherche vom 8. April 2019.

 

Normdaten

GND: 1060150158

 

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