Rudolf Stier

Oberregierungsrat im RMfdbO

Lebenslauf

6. Mai 1907 Geburt in Gemünden (Westerburg)
1915 – 1926 Friedrich-Wilhelms-Gymnasium Berlin (Abitur)
1926 – 1931 Studium der Rechtswissenschaften;
zeitgleich Arbeitsverhältnisse als Tischler und Möbelpolier und bei Knorr Bremse und Zwietusch Telephon Apparatebau
1931 erste juristische Prüfung in Kassel
Juli 1931 – Januar 1934 Ausbildung als Gerichtsreferendar im Landgerichtsbezirk Berlin
1. November 1931 Eintritt in die NSDAP
31. Januar 1934 Ernennung zum Regierungsreferendar
Jan. 1934 – Mai 1936 Ausbildung als Regierungsreferendar bei der Regierung Kassel
1935 Eintritt in die SA
Juni 1936 – Juni 1937 Regierungsassessor beim Regierungspräsidium Potsdam
Juni 1937 – Juli 1938 Regierungsassessor beim Regierungspräsidium Stettin
Juli 1938 – Mai 1943 Tätigkeit im Reichswirtschaftsministerium
1938 Ernennung zum Regierungsrat
ca. Aug. 1938 – Sept. 1939 Abordnung als Referent “Arisierung” zum Reichskommissar für das Sudetenland in Reichenberg (Liberec)
ca. Sept. 1939 – Feb. 1941 Referent “Entjudung” in Gruppe VII “Gewerbliche Wirtschaft” beim Reichsprotektor für Böhmen und Mähren, Prag
Dienst bei der Wehrmacht
Ernennung zum Oberregierungsrat
1941 Abordnung zum Landeswirtschaftsamt Groß-Berlin
Juni 1941 – Juni 1942 Einberufung als Oberkriegsverwaltungsrat zum Wirtschaftsrüstungsamt des OKW
ab spät. 1942 Abordnung in Abt. III Wi-1 “Wirtschaftliche Organisation und Verwaltung” des Reichsministeriums für die besetzten Ostgebiete
bis 1943 Dienst bei der Wehrmacht
1943 – 1945 Abordnung als Leiter der Abteilung “Handelsangelegenheiten” beim Reichsbevollmächtigen für Dänemark, Kopenhagen
1945 – 1946 Gefangennahme in Kopenhagen und britische Internierung
bis 1948 Dolmetscher bei der Firma Aland, Flensburg-Holm
21. Mai 1948 Einstufung in Kategorie V (Entlasteter) durch den Entnazifizierungs-Ausschuss Flensburg*
29. September 1974 Tod in Ulm

* Der Spruch ist nicht überliefert, allerdings weist ein handschriftlicher Vermerk (“V, 21/V. 48”) auf dem Meldebogen auf die Einstufung hin. 

Literatur

Osterloh, Jörg: Nationalsozialistische Judenverfolgung im Reichsgau Sudetenland 1938-1945 (= Veröffentlichungen des Collegium Carolinum, Bd. 105), München 2006.

 

Quellen

BArch Berlin-Lichterfelde, R 9361-IX KARTEI/43111068; R 9361-IX KARTEI/43111069.

BLHA, 2A I Pers 5497.

LASH, Abt. 460.18 Nr. 544.

 

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