Wilhelm Canenbley

Kriegsverwaltungsabteilungsschef im RMfdbO

BArch R 9361-VIII KARTEI/4991211

Lebenslauf

21. Dezember 1901 Geburt in Fürstenau
1908 – 1911 evangelische Bürgerschule, Osnabrück
1911 – 1919 Ratsgymnasium, Osnabrück (Abitur)
bis 1919 Reifeprüfung
1919 – 1920 Freiwilliger im Grenzschutz Ost
1920 – 1922 landwirtschaftliche Lehre auf dem Rittergut Hoya-Weser
1922 – 1923 landwirtschaftlicher Verwalter der Domäne Clus-Braunschweig
1923 – 1927 Studium der Landwirtschaft in Göttingen und Leipzig;
Abschluss als Diplom-Landwirt
1927 Promotion zum Dr. phil. in Leipzig
1927 – 1928 landwirtschaftliche Praxis auf dem schwiegerväterlichen Betrieb in Nindorf
1928 – 1930 Tierzuchtleiter auf Rittergut Schloss Löbnitz
1927 – 1933 Abteilungsleiter und stellvertretender Geschäftsführer bei der Hauptviehverwaltung für die Provinz Sachsen eGmbH, Halle/Saale
1. November 1931 Eintritt in die NSDAP
Okt. 1933 – Mrz. 1935 Hauptstabsleiter bei der Landesbauernschaft Sachsen-Anhalt, Halle/Saale
Apr. 1935 – Feb. 1937 Hauptstabsleiter bei der Landesbauernschaft Schlesien, Breslau
28. Oktober 1935 Eintritt in die SS
1. Januar 1936 Berufung in das Beamtenverhältnis
ab 1936 Bauernreferent Süd-West beim Rasse- und Siedlungshauptamt
Feb. – Apr. 1937 Führungsgehilfe beim Verwaltungsamtsführer des Reichsbauernführers
24. März 1937 Ernennung zum Oberlandwirtschaftsrat
bis April 1937 NSDAP-Gaustellenleiter
April 1937 Ernennung zum SS-Untersturmführer
Apr. 1937 – Juni 1942 Hauptstabsleiter im Verwaltungsamt des Reichsbauernführers
21. Juni 1937 Ernennung zum Reichslandwirtschaftsrat
1938 Ernennung zum SS-Obersturmführer
ab 1941 SS-Hauptsturmführer beim Rasse- und Siedlungsamt
28. April 1941 Ernennung zum Reichsnährstandsrat
Aug. 1941 – Aug. 1944 Kriegsverwaltungsabteilungschef in Abt. III E – 1 Abt. “Landwirtsch. Verwaltung und Organisation” beim Wirtschaftsstab Ost bzw. im Reichsministerium für die besetzten Ostgebiete;
Leiter der Landwirtschaftlichen Personalnachschubstelle
ab Juni 1942 Unterabteilungsleiter IA im Reichsministerium für Ernährung und Landwirtschaft
28. August 1942 Ernennung zum Ministerialdirigent
30. Januar 1944 Verleihung des Kriegsverdienstkreuzes 1. Klasse
ab Sept. 1944 Wehrmachtsdienst
ab März 1945 Panzergrenadier bei der Waffen-SS
bis 1947 Internierung, u.a. im Lager Sandbostel und Verurteilung zu viermonatiger Haft durch das Spruchgericht Stade
ab 1947 Bewirtschaftung des geerbten bäuerlichen Betriebs in Nindorf
ab 1947 vielfache Mitgliedschaften, Ehrenämter und Vereinstätigkeiten, u.a. als Mitglied des Gemeinderats Nindorf, Vorstandsmitglied der Landkrankenkasse Rotenburg, Vorsitzender der Vertreterversammlung der Hannoverschen Landwirtschaftlichen Berufsgenossenschaft und der Saatguterzeugergemeinschaft im Gebiet der Landwirtschaftskammer Hannover u.v.m.
23. November 1948 Einstufung in Kategorie IV (Mitläufer) durch den Entnazifizierungs-Hauptausschuss Rotenburg
1956 – 1963 Hauptgeschäftsführer des Landesverbandes des Niedersächsischen Landvolks
Oktober 1962 Verleihung des Bundesverdienstkreuzes 1. Klasse
Mai 1970 abgelehnter Vorschlag als Träger des Niedersächsischen Verdienstkreuzes 1. Klasse aufgrund der SS- und NSDAP-Mitgliedschaft (letztere vor 1933)
2. März 1973 Tod in Rotenburg (Wümme)

 

Literatur

Harten, Hans-Christian: Weltanschauliche Schulung der SS und der Polizei im Nationalsozialismus. Zusammenstellung personenbezogener Daten, 2017.

 

Quellen

Archiv des Landvolkes Niedersachsen, Landesbauernverband e.V., PA Canenbley.

BArch Berlin-Lichterfelde, R 3601/5549; R 3601/5050; R 9361-VIII KARTEI/4991211; R 9361-IX KARTEI/5380424.

NLA OS, Rep. 492 Nr. 7198.

NLA ST, Rep. 275 II Nr. 14719; Rep. 280 H acc. 2016/106 Nr. 12.

Art. „Wilhelm Canenbley“, in: Habel, Walter: Wer ist wer? Das deutsche Who’s who. XIV. Ausgabe von Degeners Wer ist’s?, Bd. 1, Bundesrepublik Deutschland und Westberlin, Berlin 1962.

 

Normdaten

GND: 125393814

 

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