Werner Feldscher

Oberregierungsrat im RMfdbO

BArch, VBS 1012 (R 1501)/ZA VI 0296 A. 01

Lebenslauf

24. Juli 1908 Geburt in Hagen
1914 – 1922 Volksschule in Hagen
1922 – 1930 Oberrealschule in Hagen und Realgymnasium in Castrop-Rauxel (Reifeprüfung)
1925 – 1926 Mitglied des Jungdeutschen Ordens
1930 – 1933 Studium der Rechts- und Staatswissenschaften in Berlin, Königsberg und Münster
November 1930 Eintritt in den NSDStB
1. Januar 1931 Eintritt in die NSDAP (Antrag von Okt. 1930)
1931 – 1932 Schulungsredner der NSDAP im Kreis Recklinghausen
1934 – 1935 Ausbildung als Gerichtsreferendar am Amtsgericht Wesel und Landgericht Duisburg
1934 – 1935 Amtswalter der P.O. der NSDAP in Oberhausen sowie Organisations- und Propagandaleiter in der Ortsgruppe Oberhausen-Düppelplatz
1935 – 1938 Übernahme als Regierungsreferendar durch den Regierungspräsidenten Münster und Ausbildung bei den Landratsämtern Borken und Lübbecke, der Provinzialdienststelle Westfalen-Lippe des Deutschen Gemeindetags, der Regierung Münster und dem Landratsamt Tecklenburg
1935 Promotion zum Dr. iur. in Münster
NDSAP-Kreisamtsleiter für Kommunalpolitik in Münster
1938 Ernennung zum Regierungsassessor
Juni 1938 – Apr. 1939 Dezernent (u.a. Wohlfahrt und Jugendamt, Kommunalaufsicht) beim Landratsamt Neuruppin
1938 – 1939 Kreisamtsleiter der NSDAP und 1. Beisitzer im Kreisgericht Ruppin und dessen Geschäftsführer
Sept. – Dez. 1939 Dezernent “Kommunalfinanzen” bei der Regierung Wiesbaden
Berater der NSDAP-Kreisleitung Wiesbaden
Jan. – Juni 1940 Vertreter des Landrats in Westerburg
Juni 1940 – Juni 1943 (Hilfs-)Referent (u.a. “Allgemeine Judenfragen”, Personenstandswesen, Reichsbürgergesetz) im Reichsministerium des Inneren
21. Dezember 1940 Ernennung zum Regierungsrat
6. März 1942;
27. Oktober 1942
Teilnahme an Nachfolgebesprechungen der Wannsee-Konferenz im RSHA
30. Januar 1943 Ernennung zum Oberregierungsrat
Juli 1943 – Jan. 1945 Gruppenleiter “Osteinsatz”, später zusätzlich “Personalangelegenheiten” und stv. Abteilungsleiter II-Pers im Reichsministerium für die besetzten Ostgebiete
1943 Autor des Buchs “Rassen- und Erbpflege im deutschen Recht”
Jan. – Mai 1945 Tätigkeit in der Personalabteilung (III) des Reichsinnenministeriums
Mai – Juli 1945 Torfarbeiter in Oberbayern
1945 – 1946 Student an der Kirchlichen Hochschule Bethel (mit baldiger Beurlaubung)
1946 – 1950 Justitiar und Leiter der Abteilung III “Fürsorge” beim Evangelischen Hilfswerk Westfalen, Bielefeld
25. Juni 1948 Einstufung in Kategorie IV (Mitläufer) durch den Entnazifizierungsausschuss Bielefeld
1948 Entlastungszeuge Wilhelm Stuckarts im Wilhelmstraßen-Prozess
1950 – 1971 Tätigkeit für die Westfälische Ferngas-AG, Dortmund, zunächst als Prokurist und vermutlich Leiter des kaufmännischen Bereichs;
stellvertretendes bzw. ordentliches Vorstandsmitglied (1957 bzw. 1958-1971);
Vorstandsvorsitzender (1966-1969)
1959 Einstellung eines Ermittlungsverfahrens durch die Zentrale Stelle Ludwigsburg
diverse Ausschuss- und Gremientätigkeiten, u.a. als Vorstandsmitglied des Verbandes der Deutschen Gas- und Wasserwerke oder Vorsitzender der Landesgruppen Nordrhein-Westfalen des Verbandes der Deutschen Gas- und Wasserwerke und des Deutschen Vereins von Gas- und Wasserfachmännern;
auch Mitglied des Sozialausschusses der evangelischen Landeskirche Westfalen
Dozent an der Verwaltungs- und Wirtschaftsakademie Dortmund
1965 – 1966 Mitglied des Presbyteriums der Evangelischen Advent-Kirchengemeinde Dortmund-Hörde
1. Oktober 1971 Eintritt in den Ruhestand
6. April 1979 Tod in Dortmund-Hörde

 

Literatur

Essner, Cornelia: Die “Nürnberger Gesetze” oder die Verwaltung des Rassenwahns 1933-1945, Paderborn u.a. 2002.

Jasch, Hans-Christian: Staatssekretär Wilhelm Stuckart und die Judenpolitik (= Studien zur Zeitgeschichte, Bd. 84), München 2012.

Klee, Ernst: Das Personenlexikon zum Dritten Reich. Wer war was vor und nach 1945, Hamburg 22016.

Schwalbach, Gerald: „Der Kirche den Blick weiten!” Karl Pawlowski (1898-1964). Diakonischer Unternehmer an den Grenzen von Kirche und Innerer Mission (= Beiträge zur Westfälischen Kirchengeschichte, Bd. 38), Bielefeld 2012.

 

Quellen

BArch Berlin-Lichterfelde, R 9354/186; R 9361-II/221529; R 9361-VIII KARTEI/8880065; VBS 1012 (R 1501)/ZA VI 0296 A. 01.

LA NRW Abt. Rheinland, NW 1037-A/REG Nr. 8376; NW 1057-PH Nr. 3456.

LkA EKvW, 4.220 Nr. 20; 4.220 Nr. 191; 13.99 Nr. 951.

“Dr. Werner Feldscher trat in den Ruhestand”, in: Gas Wärme International, Bd. 21, Nr. 3 (1972), S. 79-80.

Bernhard Lösener: Das Reichsministerium des Innern und die Judengesetzgebung. Als Rassereferent im Reichsministerium des Innern, in: VfZ 9, 1961, S. 262–313.

 

Auskünfte

Historisches Konzernarchiv RWE, 13. Mai 2020.

Landeskirchliches Archiv der Evangelischen Kirche von Westfalen, 12. Mai 2020.

Stadtarchiv Hagen, 27. Januar 2020.

 

Normdaten

GND: 1029854580

 

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