Hans-Joachim Firgau

Regierungsrat im RMfdbO

Lebenslauf

21. Februar 1906 Geburt in Marienwerder (Westpreußen)
1921 – 1925 Mitglied des Vaterländischen Jugendbunds Freyburg (Unstrut) bzw. im “Wehrwolf”
bis 1924 Humanistisches Gymnasium in Graudenz (Westpreußen) und Domgymnasium in Naumburg/Saale (Abitur)
1924 – 1926 kaufmännische Lehre in Hamburg;
Studium der Volkswirtschaftslehre und Soziologie in Hamburg
1926 – 1932 Studium der Mathematik, Naturwissenschaften, Psychologie und Pädagogik in München und Göttingen
1926 – 1931 Mitglied im Verband Hindenburg (Tannenbergbund) bzw. der Freischar Schill;
außerdem Mitglied der sog. Göttinger Eidgenossen
1927 – 1932 Mitgründung und Mitglied der NSDStB-Gruppe in Göttingen
1932 Promotion zum Dr. phil. in Göttingen (Hauptfach: Psychologie, Nebenfächer: Biologie und Physik)
Mrz. 1932 – Mrz. 1934 Heerespsychologe bei der Reichswehr in Stuttgart
1933 – Juni 1934 SS-Anwärter
Apr. 1934 – Dez. 1936 Assistent am Psychologischen Institut der Universität Göttingen
Juli 1936 Habilitation zum Dr. phil. habil.
Jan. 1937 – Mrz. 1938 Assistent am Psychologischen Institut der Universität Berlin;
Entlassung infolge eines Disziplinarverfahrens nach Denunziation gegen Ludwig Ferdinand Clauß
1. Mai 1937 Eintritt in NSDAP
Apr. 1938 – 1942 Heerespsychologe bei der Wehrmacht in Breslau und München
1940 Ernennung zum Regierungsrat
bis Dez. 1942 Umschulung zum Heeresfachschullehrer an der Heereslehrerakademie in Brünn
Jan. – Sept. 1943 rassenpolitischer Referent unter Wetzel im Führungsstab Politik des Reichsministeriums für die besetzten Ostgebiete
Okt. 1943 – Sept. 1944 Tätigkeit in der Hauptabteilung Politik beim Generalkommissar für Estland
Dienst bei der Wehrmacht und Verwundung
bis Jan. 1946 französische Kriegsgefangenschaft und Internierung
1946 – 1949 freiberufliche Tätigkeit (“Erziehungs- und Lebensberater”) in München
14. April 1948 Einstufung in Kategorie IV (Mitläufer) durch die Spruchkammer München V
18. Oktober 1949 Aufhebung und Abänderung der Einstufung in Kategorie V (Entlasteter) durch die Hauptkammer München
1949 – 1950 Psychologe und Statistiker im Schultestinstitut, München
1950 – 1951 Chefpsychologe einer Erziehungsberatungsstelle in Augsburg
1952 – 1958 Tätigkeiten als Psychologe, Erziehungsberater und Abiturientenberufsberater beim Jugendamt Stuttgart sowie im Arbeitsamt Landshut
ab 1952 Lehrtätigkeit, zuletzt als apl. Professor an der TH Stuttgart
1958 – 1963 Leitender Psychologe der Freiwilligenannahmestelle der Bundeswehr in München
Juli 1973 Eintritt in den Ruhestand
24. August 1991 Tod in München

 

Literatur

Heinemann, Isabel: “Rasse, Siedlung, deutsches Blut”. Das Rasse- und Siedlungshauptamt der SS und die rassenpolitische Neuordnung Europas, Göttingen 2003.

Stock, Armin: Firgau, Hans-Joachim, in: Wolfradt, Uwe/Billmann-Mahecha, Elfriede/Stock, Armin (Hrsg.): Deutschsprachige Psychologinnen und Psychologen 1933-1945. Ein Personallexikon, ergänzt um einen Text von Erich Stern, Wiesbaden 2017, S. 111f.

 

Quellen

AdJb, N 108 Nr. 43.

BArch Berlin-Lichterfelde, R 4901/13262; R 9361-II/236657; R 9361-IX KARTEI/8801131.

IfZ München, ZS 896, Hans-Joachim Firgau.

StA München, SpkA K 412 Firgau, Hans Joachim.

 

Normdaten

GND: 1157491634

 

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