Lebenslauf
7. April 1900 | Geburt in Frankfurt/Oder |
Besuch des Friedrichgymnasiums in Frankfurt/Oder und der Königlich Preußischen Hauptkadettenanstalt in Berlin-Lichterfelde | |
1919 | Abitur |
1919 | Freikorps Maercker |
1920 – 1928 | Studium der Geschichte und Philosophie in Kiel, Frankfurt am Main und Greifswald |
1921 | Gründung einer “Nationalsozialistischen Arbeitsgemeinschaft” an der Universität Frankfurt |
1922 | Eintritt in die NSDAP |
1922/23 | Gründung des “Pommerschen Beobachters”, später “Norddeutscher Beobachter”, Schriftleiter |
1925 | Mitbegründung der NSDAP in Schleswig-Holstein |
1926 | Gründung der Kieler Hochschulgruppe des Nationalsozialistischen Deutschen Studentenbunds (NSDStB), Vorsitzender der Kieler Studendenschaft und Kreisleiter Nord der Deutschen Studentenschaft (DSt) |
1927 | Wiedereintritt in die NSDAP |
1928 – 1930 | Studienreferendar, anschließend Lehrer und Erzieher in Plön, 1930 Ausschluss aus dem Staatsdienst wegen politischer Betätigung |
1929 | Promotion in Leipzig |
1931 – 1933 | Schriftleiter der „Niedersächsischen Tageszeitung“ in Hannover |
1932 – 1933 | NSDAP-Abgeordneter im Preußischen Landtag |
Mai 1933 – 1935 | Ministerialrat im Preußischen Ministerium für Wissenschaft, Kunst und Volksbildung (PMWKV), ab Mai 1934 Reichsministerium für Wissenschaft, Erziehung und Volksbildung (REM) |
Sept. 1933 | SA-Sturmbannführer |
Nov. 1933 – April 1934 | kommissarischer Leiter der Universitätsabteilung des PMWKV |
April 1934 | Inspekteur der Landesverwaltung der Nationalpolitischen Erziehungsanstalten (NAPOLA) |
Okt. 1935 | Festnahme durch die Gestapo wegen “schwerer sittlicher Verfehlungen homosexueller Art”, Entlassung aus seinem Posten als NAPOLA-Inspekteur |
1938 | Ausschluss aus NSDAP und SA |
1939 – 1945 | Kriegsdienst in Polen und Norwegen |
1945 – 1947 | Internierung in den Lagern Gadeland und Eselsheide |
1953 | aushilfsweise Lehrer an der Leibniz-Schule Hannover |
1955 – 1963 | vermutlich Lehrer an der “Privaten höheren Schule Kiel-Wik”, Lehrtätigkeit an der höheren Handelsschule in Kiel/Ravensberg, an der Marinefachschule und der Bundeswehrfachschule in Hannover |
13. Mai 1989 | Tod in Neustadt am Rübenberge |
Quellen
AdJb, A 183 Nr. 1.
BArch Berlin-Lichterfelde, R 9361-I/15579; R 9361-II/373189; R 9361-III/567314; R 9361-III/572469; NS 12/6182.
Literatur
Grüttner, Michael: Biographisches Lexikon zur nationalsozialistischen Wissenschaftspolitik (= Studien zur Wissenschafts- und Universitätsgeschichte, Bd. 6), Heidelberg 2004, S. 71.
Heggen, Alfred: Joachim Haupt (1900-1989). Ein früher NSDAP-Aktivist in Schleswig-Holstein, in: Zeitschrift der Gesellschaft für Schleswig-Holsteinische Geschichte 134 (2009), S. 193-203.
Jasch, Hans-Christian: Das preußische Kultusministerium und die „Ausschaltung“ von „nichtarischen“ und politisch mißliebigen Professoren an der Berliner Universität in den Jahren 1933 bis 1934 aufgrund des Gesetzes zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums vom 7. April 1933, in: forum historiae iuris, 25.8.2005, Abs. 43.
Klee, Ernst: Das Kulturlexikon zum Dritten Reich. Wer war was vor und nach 1945, Frankfurt 2007, S. 222.
Sperling, Christoph: Joachim Haupt (1900-1989). Vom Aufstieg eines NS-Studentenfunktionärs und Sturz des Inspekteurs der Nationalpolitischen Erziehungsanstalten. Eine biographische Studie (= Rechtshistorische Reihe, Bd. 478), Berlin 2018.
Normdaten
GND: 135918189