Lebenslauf
19. Mai 1892 | Geburt in Finkenwerder (heute Hamburg) |
Unbek. | Volksschule in Finkenwerder |
Unbek. | Höhere Schule auf gegenüberliegender Elbseite (vermutlich Blankenese, heute Hamburg) |
Unbek. | Ausbildung zum Volksschullehrer |
Bis 1914 | Ausübung des Volksschullehrerberufs in Hamburg |
1914 – 1918 | Teilnahme am Ersten Weltkrieg, zuletzt als Hauptmann |
1919 | Nach Tod beider Eltern Übernahme der Vormundschaft für sechs Geschwister, darunter der Maler Eduard Bargheer |
1920er | Neben der Arbeit als Volksschullehrer Studium der Geschichte, Germanistik und Volkskunde |
1929 | Promotion an der Universität Hamburg mit volkskundlicher Dissertation über Eingeweide im deutschen Volksglauben |
1929 – 1932 | Dozent für Volkskunde an der Pädagogischen Akademie Hannover, seit 1930 als Professor |
1. Dez. 1931 | Eintritt in die NSDAP |
1932 | Berufung als Professor an die Pädagogische Akademie in Dortmund |
April 1933 | Berufung ins REM als Hilfsreferent, später Ministerialrat, Zuständigkeit für das Landwirtschaftliche Bildungswesen und die Jugendpflege |
Juli 1933 | Austritt aus der NSDAP |
1933/34 | Kurzzeitige Leitung des Zentralinstituts für Erziehung und Unterricht |
1934 | Verlust der Leitung des Zentralinstituts |
19.7.1935 | Wiedereintritt in die NSDAP |
1. April 1936 | Ausscheiden aus dem REM und strafversetzt als Bibliotheksrat nach Halle a.d. Saale |
danach | weiterhin hohe Stellung im NSLB, vergeblicher Einsatz für Hochschulbildung der Volksschullehrer als Leiter der Reichsfachschaft 4 (Volksschule), Herausgabe der Zeitschrift “Der deutsche Volkserzieher” |
1. Feb. 1939 | Bibliotheksrat an der Universitätsbibliothek in Kiel |
Herbst 1939 | “Wehrmachtsfürsorgeoffizier” in Kiel, Betreuung von Lazaretts und ab 1943 auch von Bunkern |
1940 | Gipfelung eines langjährigen bildungspolitisch motivierten Streits mit Ernst Krieck in einer Verhandlung vor dem Obersten Parteigericht der NSDAP |
14. Mai 1940 | Erneuter Austritt aus der NSDAP, möglicherweise um Parteiausschluss zuvorzukommen |
1945 – 1947 | Kriegsgefangenschaft in England |
danach | Im Entnazifizierungsprozess in Gruppe I der Hauptschuldigen eingereiht |
danach | dennoch Möglichkeit, als Privatlehrer für Englisch und Deutsch erwachsene Engländer in Hamburg zu unterrichten; ferner Tätigkeiten als Motorrad-Vertreter für Inhalatoren, Heftpflaster und Toilettenpapaier |
1950 | Offizielle Verabschiedung in den Ruhestand, faktisch nach 1945 nicht mehr im Amt gewesen |
1954 | Gründung und Leitung der “Privaten Höheren Schule Kiel-Wik” in Passade |
1963 | Rückzug von der Schule aus Altersgründen und Scheitern des Internats |
14. Feb. 1974 | Tod in Passade |
Literatur
Weiß, Elvira: Ernst Bargheer – ein Volkskundler und Lehrerbildner im Nationalsozialismus, in: Kieler Blätter zur Volkskunde, Jg. 25 (1993), S. 65–87.
Guten Tag, bitte korrigieren, dass Ernst Bargheer in Passade, nicht Passede, gewirkt hat und gestorben ist. Die höhere Schule muss auf der anderen Elbseite (vermutlich Blankenese) gelegen haben. Ernst und Eduard mussten mit dem Dampfer zur Schule und wieder zurück fahren.
Sehr geehrte Frau Bargheer,
vielen Dank für Ihre Auskünfte. Ich habe die Informationen ergänzt.
Freundliche Grüße
Joey Rauschenberger