Lebenslauf
23. April 1905 | Geburt in Schneidemühl (Piła) |
1911 – 1914 | Volksschule in Wuppertal |
1914 – 1924 | Gymnasium in Wuppertal und Berlin-Steglitz (Abitur) |
1924 – 1931 | Studium der Rechtswissenschaften, Geschichte und Volkswirtschaft an den Universitäten in Berlin und München; Besuch von Vorlesungen an der Deutschen Hochschule für Politik, Berlin |
Mitglied des Norddeutschen Ordens (Bündische Jugend) | |
1931 – 1935 | Ausbildung als Gerichtsreferendar, u.a. in Forst (Lausitz); zeitweise informatorische Tätigkeit beim Deutschen Städtetag |
Juli 1933 | Eintritt in die SA |
1935 | Zweite Staatsprüfung und Ernennung zum Gerichtsassessor |
1935 – 1939 | Tätigkeit beim Deutschen Gemeindetag, zunächst als Assessor und schließlich (ab 1937) als Referent |
15. Dezember 1937 | Antrag auf Aufnahme in die NSDAP (rückwirkend zum 1. Mai 1937 bestätigt) |
1939 | Promotion zum Dr. iur. in Greifswald |
Aug. 1939 – 1941 | Einberufung zur Wehrmacht und Kriegsteilnahme als Unteroffizier an der Westfront |
1941 – 1942 | Oberkriegsverwaltungsrat bei Kommandanturen in der Sowjetunion und Frankreich |
1942 – Aug. 1943 | Oberkriegsverwaltungsrat (Referent) in Abt. I-1 “Allgemeine polit. Angelegenheiten” im Reichsministerium für die besetzten Ostgebiete |
1943 – 1945 | Oberkriegsverwaltungsrat bei Kommandanturen in der Sowjetunion, Frankreich, Griechenland und Italien |
Sept. – Okt. 1944 | Inhaftierung im Zellengefängnis Lehrter Straße und Verhör durch die Gestapo infolge des Attentats vom 20. Juli |
Apr. – Sept. 1945 | amerikanische Kriegsgefangenschaft in Italien |
1946 | Wiederzulassung und Einstufung in Kategorie V (Entlasteter) durch die britische Militärregierung und den Entnazifizierung-Ausschuss Schleswig-Holstein |
Juni 1946 – Dez. 1947 | Oberregierungsrat im Innenministerium Schleswig-Holstein |
Dez. 1947 – Nov. 1948 | Oberregierungsrat bei der Präsidialkanzlei Schleswig-Holsteins |
1948 – 1949 | Beurlaubung und spätere Übernahme zum Rechnungshof des Vereinigten Wirtschaftsgebietes, Hamburg/Frankfurt |
1949 – 1959 | Tätigkeit beim Bundesrechnungshof und Leiter der Außenstelle in Bonn |
ab 1956 | Lehrbeauftragter an der Hochschule für Verwaltungswissenschaften, Speyer |
1959 – 1970 | Abordnung als Sachverständiger für den Verwaltungsaufbau zur Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft (EWG), Brüssel; zunächst Tätigkeit im Büro Hallstein, später als Generaldirektor im Personalressort |
9. September 2002 | Tod in Uhldingen-Mühlhofen |
Literatur
Tuchel, Johannes: “… und ihrer aller wartete der Strick”. Das Zellengefängnis Lehrter Straße 3 nach dem 20. Juli 1944 (= Schriften der Gedenkstätte Deutscher Widerstand, Reihe A, Bd. 7), Berlin 2014.
Quellen
AdJb, A 200 Nr. 1090
BArch Berlin-Lichterfelde, R 9361-IX KARTEI/27640103.
BArch Koblenz, N 1546/129.
LA Berlin, B Rep. 057-01, Nr. 117.
LASH, Abt. 460 Nr. 4071 Geschäftszeichen 312 G 5946; Abt. 605 Nr. 4181; Abt. 761 Nr. 7067.
Auskünfte
Bürger- und Informationsbüro der Gemeinde Uhldingen-Mühlhofen, 24. Oktober 2019.
Normdaten
GND: 1030445974
War Fritz Markull im August 1941 als OKVRat Angehöriger der Feldkommandantur 675 in Winniza/Winnyzja (Ukraine)? Ein “Markull” schrieb zu diesem Zeitpunkt Lageberichte des FK675 (vgl. Lower, Nazi Empire-Building and the Holocaust in Ukraine, S. 45 ff.). Zudem identifizierte eine sowjetische Untersuchungskommission 1944 einen “Dr. Markul” als Verantwortlichen für zwei Massenerschießungen in Winniza/Winnyzja im August resp. September 1941 (vgl. Nazi Crimes in Ukraine, S. 148).
Lieber Herr Hartmann,
ob der von Ihnen erwähnte Markull mit dem hier Genannten deckungsgleich ist, lässt sich z.Zt. nicht mit letzter Sicherheit sagen, es ist aber sehr wahrscheinlich. Laut Entnazifizierungsakte war Markull 1941 und 1942 bei verschiedenen Feldkommandanturen in der Sowjetunion tätig, dies bereits als OKVR. 1943 leitete er wiederum die Abt. VII “Militärverwaltung” beim AOK 2. Weitere Informationen sende ich Ihnen per Mail.
Beste Grüße
Philipp Haase