Josef Rust

Oberregierungsrat im RMfdbO

Hessische Allgemeine, 11. November 1972

Lebenslauf

12. November 1907 Geburt in Blumenthal (Bremen)
1914 – 1917 Volksschule in Blumenthal
1917 – 1926 Realgymnasium in Vegesack (Abitur)
1926 – 1929 Studium der Rechts- und Staatswissenschaften in Göttingen, München und Berlin;
Promotion zum Dr. iur.
1929 – 1933 Ausbildung als Gerichtsreferendar in Blumenthal, Verden und Hannover
1. Mai 1933 Eintritt in die NSDAP
1933 – 1934 (?) Eintritt in die SA
1934 Eintritt in das NSKK;
ab 1939 als NSKK-Scharführer
1933 – 1934 Gerichtsassessor am Amtsgericht Blumenthal (Hilfsrichter) und am Landratsamt Osterholz
1934 Anwaltstätigkeit in Oldenburg
ab 1934 Übernahme in das Reichswirtschaftsministerium, zunächst in der Rechtsabteilung;
anschließend Referent in der Kreditabteilung (ab 1939);
Ernennungen zum Regierungs- und Oberregierungsrat
Teil der sogenannten Donnerstagsgesellschaft um u.a. Otto Lenz
Aug. 1939 – 1940 Abordnung als Referent für Wirtschaftsfragen bei der Zivilverwaltung des AOK 1, Wiesbaden und Saarbrücken
1941 – 1943 Abordnung als Referent “Währung und Kreditpolitik” in Abt. III Wi – 2 “Allgemeine Wirtschaft” des Reichsministeriums für die besetzten Ostgebiete bzw. beim Wirtschaftsstab Ost
Okt. 1943 – Apr. 1945 Abordnung als Referent für Bank- und Wirtschaftsfragen zur Deutschen Botschaft bei der Italienischen Sozialrepublik, Rom
Arbeit auf einem Bauernhof
Anwaltstätigkeit in Oldenburg
3. September 1948 Einstufung in Kategorie V (Entlasteter) durch den Entnazifizierungs-Hauptausschuss Duderstadt (vorherige Einstufungen in Kategorie V durch die Militärregierung und Kategorie IV durch den Berufungsausschuss Duderstadt)
1948 – 1949 Oberregierungsrat im Niedersächsischen Finanzministerium
1949 – 1952 Leiter des persönlichen Kanzlerbüros und der Abteilung “Wirtschaft und Finanzen” im Bundeskanzleramt
Ernennung zum Ministerialrat
1952 – Okt. 1955 Abteilungsleiter III (Bergbau, Energie- und Wasserwirtschaft, Eisen und Stahl sowie EGKS) (Ministerialdirektor) im Bundeswirtschaftsministerium
Okt. 1955 – Aug. 1959 Staatssekretär im Bundesverteidigungsministerium
1958 Eintritt in die CDU
1959 Großes Bundesverdienstkreuz mit Stern und Schulterband
Sept. 1959 – 1969 Generaldirektor und Vorstandsvorsitzender der Wintershall AG
1963 Mitgründer und stellvertretender Vorsitzender des Wirtschaftsrats der CDU
1966 – 1974 Aufsichtsratsvorsitzender der Volkswagen AG
1969 – 1978 Aufsichtsratsvorsitzender der Wintershall AG
weitere Aufsichtsratsmandate, z. T. als (stellvertretender) Vorsitzender bei der Mihag Handelsgesellschaft für Mineralölerzeugnisse mbH, der Erdölraffinerie Mannheim GmbH, der Westfalenbank AG, der Vereinigten Tanklager und Transportmittel GmbH, der BASF AG, der Kali und Salz AG, der Salzgitter AG, der Stumm AG und der Bayerischen Hypotheken- und Wechselbank
Verwaltungsrat der Deutschen Siedlungs- und Landesrentenbank
Vorsitzender des Arbeitskreises Universität Kassel und Mitglied des Gründungsbeirats
ab 1972 Vorsitzender des Göttinger Universitätsbundes
5. Juli 1997 Tod in Kassel

 

Literatur

Art. „Josef Rust“, in: Munzinger online. Internationales Biographisches Archiv, 29. September 1997.

Bähr, Johannes u.a.: Der Flick-Konzern im Dritten Reich, München 2008.

Lommatzsch, Erik: Hans Globke (1898-1973). Beamter im Dritten Reich und Staatssekretär Adenauers, Frankfurt/New York 2009.

Michel, Judith: Otto Lenz, in: Online-Dokumentation “Geschichte der CDU”, o.D. 

Sellert, Wolfgang: Die Geschichte des Göttinger Universitätsbundes. Zum 100-jährigen Jubiläum, Göttingen 2018.

 

Quellen

Archiv für christlich-demokratische Politik der Konrad-Adenauer-Stiftung, 01 – 410, Josef Rust.

BArch Berlin-Lichterfelde, R 3001/73217; R 9361-II/865371; R 9361-VIII KARTEI 18010723; R 9361-IX KARTEI/36141224.

NLA Hannover, Nds. 171 Hildesheim IDEA Nr. 20894; Nds. 171 Hildesheim IDEA Nr. 42287; Nds. 171 Hildesheim IDEA Nr. 43011.

StadtA Kassel, S 1 Nr. 2086.

Der Spiegel, Nr. 29/1997, S. 182.

Rust, Josef: Streifzug mit Hans Globke durch gemeinsame Bonner Jahre, in: Gotto, Klaus (Hrsg.): Der Staatssekretär Adenauers. Persönlichkeit und politisches Wirken Hans Globkes, Stuttgart 1980.

 

Normdaten

GND: 138920915

 

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