Lebenslauf
11. Mai 1907 | Geburt in Kassel |
Studium der Rechtswissenschaften | |
1930 | Promotion |
Referendar am Berliner Kammergericht | |
1931 | Eintritt in die NSDAP und die SA |
1932 | Antibolschewismus-Referent und Leiter der Rechtsabteilung der NSDAP-Gauleitung Berlin |
Gründer des „Gesamtverbandes deutscher antikommunistischer Vereinigungen“ (ab 1934: Anti-Komintern) | |
März 1933 | Berufung als Referent für Gegnerbekämpfung in die Propagandaabteilung des Reichsministerium für Volksaufklärung und Propaganda (RMVP), vereinsrechtlich getarnte Übernahme der Anti-Komintern ins RMVP |
Regierungsrat | |
1934 | Aufsichtsratsvorsitzender des Anti-Komintern-Verlags “Nibelungen-Verlag” |
ab 1934 | ehrenamtlicher Beisitzer des Volksgerichtshofs |
1938 | Ernennung zum Oberregierungsrat |
Ernennung zum Ministerialrat | |
ab 1938 | ehrenamtlicher Richter beim I. Senat des Volksgerichtshofs |
1939 | Chef der “Antisemitischen Aktion” |
April 1940 – Feb. 1941 | stellv. Leiter der Abteilung Volksaufklärung und Propaganda beim Reichskommissar für die besetzten norwegischen Gebiete |
1940 | Mitarbeit am Film (Drehbuch) „Der ewige Jude. Ein Dokumentarfilm über das Weltjudentum“ |
Feb. 1941 | Leiter des Referats Propagandistische Bekämpfung politischer Gegner in der Propagandaabteilung des RMVP |
Aug. 1941 – 1945 | Leiter des Generalreferats Ostraum im RMVP, zwischen Juli 1942 und Sept. 1942 “Abteilung für die besetzten Ostgebiete” |
1945 | untergetaucht (unter dem Namen Erwin Kohl) |
Verbindungen zum britischen und amerikanischen Geheimdienst, Tätigkeit für den CIC und als Journalist | |
Aug. 1950 | Mitbegründer und Generalsekretär des Volksbundes für Frieden und Freiheit e.V. (VFF) in Hamburg |
1954 | stellv. Vorsitzender des VFF |
Aug. 1955 | Rücktritt von seinem VFF-Posten nach Protesten von jüdischer Seite |
1955 | Gründer und Inhaber des Markus-Verlag Köln, Publikation eines „Antikommunistischen Manifestes“ im Eigenverlag |
Betätigung als politischer Berater in Südamerika, Iran, Libanon, Ägypten und Südafrika (u.a. vermittelt durch den US-Geheimdienst) | |
1958 | Beratung des Verteidigungsministeriums im Bereich “Psychologische Kampfführung” |
1968 | Förderung des u.a. von Taubert herausgegebenen „Das Deutsche Wort“ durch den Titel 300/Reptilienfonds des Bundeskanzleramts, Veröffentlichungen in der rechtsextremen „Deutschen Nationalzeitung“ |
vergebliche Bemühungen um Anerkennung als “131er” | |
1970er Jahre | Tätigkeit in der Rechtsabteilung der Pegulan-Werke von Fritz Ries in Frankenthal, politische Agitation gegen die Regierung Brandt |
1972 | Verleihung des Großen Verdienstkreuzes der Bundesrepublik Deutschland |
1976 | Publikation von “Antwort an die Linke. Gegen die Sprachverfälschung unserer Zeit” unter dem Pseudonym Horst Wiegandt |
2. Nov. 1976 | Tod in Köln (Folgen eines Verkehrsunfalls) |
Quellen
BArch Berlin-Lichterfelde, R 55/24036; R 9361-I/3585; R 9361-II/1007295; R 9361-V/106379.
BArch Freiburg, MSG 137/3.
BArch Koblenz, B 106/15445; N 1738.
Literatur
Benz, Wolfgang: Taubert, Eberhard Otto Oskar Fritz, in: Ders. (Hrsg.): Handbuch des Antisemitismus. Judenfeindschaft in Geschichte und Gegenwart, Bd. 2/1: Personen, A–K, Berlin 2009, S. 819f.
Brandt, Hans-Jürgen: NS-Filmtheorie und dokumentarische Praxis: Hippler, Noldan, Junghans, Tübingen 1987, S. 66 Anm. 47.
Engelmann, Bernt: Das neue Schwarzbuch: Franz Josef Strauß, Köln 1980, S. 166-176.
Friedel, Matthias: Der Volksbund für Frieden und Freiheit (VFF). Eine Teiluntersuchung über westdeutsche antikommunistische Propaganda im Kalten Krieg und deren Wurzeln im Nationalsozialismus, St. Augustin 2001.
Klee, Ernst: Das Personenlexikon zum Dritten Reich. Wer war was vor und nach 1945, Hamburg 22016, S. 618.
Körner, Klaus: Von der antibolschewistischen zur antisowjetischen Propaganda. Dr. Eberhard Taubert, in: Sywottek, Arnold (Hrsg.): Der Kalte Krieg – Vorspiel zum Frieden?, Münster/Hamburg 1993, S. 54-68.
Krings, Stefan: Das Propagandaministerium. Joseph Goebbels und seine Spezialisten, in: Hachmeister, Lutz/Kloft, Michael (Hrsg.): Das Goebbels-Experiment. Propaganda und Politik, München 2005, S. 29-48, hier S. 48.
Normdaten
GND: 120046776