Hans-Otto von Borcke

Abteilungsleiter im RMVP

Lebenslauf

26.3.1910 Geburt in Osterwick (unter dem Namen Hans-Otto Parnemann)
Studium der Rechts- und Wirtschaftswissenschaften
1. Mai 1930 Eintritt in die NSDAP und die SA
Nov. 1933 Wechsel von der SA in die SS
1934 Promotion zum Dr. iur. an der Universität Halle-Wittenberg
1937 Promotion (Wirtschaftswissenschaften) an der Universität Breslau
1937 – 1941 Jurist in der NSDAP-Parteikanzlei in München
1938 Gesetzesreferent beim Reichskommissar für die Wiedervereinigung Österreichs mit dem Deutschen Reich in Wien
1939 Teilnahme am Polenfeldzug
1940 Ernennung zum Oberregierungsrat
1941 – Nov. 1944 Hauptabteilungsleiter der Abteilung III Wirtschaft beim Generalkommissar Lettland in Riga
ab Dez. 1944 Leiter der Propagandaabteilung des Reichsministeriums für Volksaufklärung und Propaganda (RMVP)
April 1945 Strafversetzung an die Front
Mai 1945 – März 1948 amerikanische Kriegsgefangenschaft
März 1948 Einstufung in die Gruppe der “Aktivisten” durch die Spruchkammer Darmstadt-Lager
Juli 1949 Einstufung in die Gruppe der “Mitläufer” durch die Spruchkammer Gießen
spätestens 1953 Geschäftsführer der Reeder-Union AG in Kiel, Mitglied der Rechts-, Versicherungs- und Steuerkommission sowie Sozialkommission im Verband Deutscher Reeder
1954 Ablehnung als Mitglied des Verwaltungsrats der deutschen Bundespost
1954/55 Bemühungen um Einstellung bei der Behörde für Wirtschaft und Verkehr im Amt für Hafen und Schifffahrt in Hamburg
bis Dez. 1970 Justiziar und Leiter des Rechtsdezernats bei der Hamburger Gesundheitsbehörde (zuletzt im Rang eines Leitenden Regierungsdirektors)
12. Februar 1989 Tod in Lindhorst/Celle

Quellen

BArch Berlin-Lichterfelde, R 9361-II/100648; R 9361-III/518268; R 9361-III/18516; R 92/920; R 92/1120.

Kabinettsprotokolle der Bundesregierung, 18. Kabinettssitzung am 17. Februar 1954, http://www.bundesarchiv.de/cocoon/barch/0/z/z1960a/kap1_2/para2_150.html.

Staatsarchiv Hamburg, 371-17_83.

 

Literatur

Das Öffentliche Gesundheitswesen, Bd. 33, 1971, S. 187.

Die Verfolgung und Ermordung der europäischen Juden durch das nationalsozialistische Deutschland 1933-1945, Bd. 7: Sowjetunion mit annektierten Gebieten I. Besetzte sowjetische Gebiete unter deutscher Militärverwaltung, Baltikum, Transnistrien, München 2011, S. 606 Anm. 2

Heiber, Helmut: Joseph Goebbels, Berlin 1962, Schaubild (Innenumschlag).

Jüngerkes, Sven: Einsatz im Ostland – Egon Brönner in Riga, in: Hannoversche Geschichtsblätter 62 (2008), S. 63-90, hier S. 71 mit Anm. 34.

Lenhard-Schramm, Niklas: Das Land Nordrhein-Westfalen und der Contergan-Skandal: Gesundheitsaufsicht und Strafjustiz in den “langen sechziger Jahren”, Göttingen 2016.

 

Normdaten

GND: 1029976686

2 thoughts on “Hans-Otto von Borcke

    • Vielen Dank für den Hinweis. Es scheint sich tatsächlich um die selbe Person zu handeln. Borcke schied Ende 1970 als Leitender Regierungsdirektor beim Gesundheitsamt aus und ging in Pension.

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