Wilhelm Stuckart

Staatssekretär im REM

Das Deutsche Führerlexikon 1934/35, Berlin 1934.

Lebenslauf

16. Nov. 1902 Geburt in Wiesbaden
1923 – 1926 Studium der Rechts- und Staatswissenschaften in München und Frankfurt
1928 Promotion an der Universität Frankfurt
Tätigkeit als Prozessrichter in Rüdesheim und Wiesbaden
1930 Eintritt in die NSDAP (unter dem Namen seiner Mutter)
Februar 1932 Entlassung aus dem preußischen Staatsdienst aufgrund seiner Nähe zur NSDAP
Pflichtverteidiger und Rechtsberater der NSDAP in Stettin
März 1932 erneuter Eintritt in die NSDAP (unter seinem eigenen Namen)
August 1932 Heirat mit Lotte Gertrud Köhl
1933 Ernennung zum kommissarischen Oberbürgermeister von Stettin
Mai 1933 Leiter der Abteilung für Unterricht und Erziehung des Preußischen Kultusministeriums im Rang eines kommissarischen Ministerialdirektors
Juni 1933 Ernennung zum Staatssekretär im Preußischen Kultusministerium
1934 Ernennung zum Reichsstaatssekretär im Reichsministerium für Wissenschaft, Erziehung und Volksbildung (REM)
Sept. 1934 Beurlaubung und Versetzung in den Ruhestand aufgrund von Auseinandersetzungen mit Reichserziehungsminister Rust
1934/35 OLG-Präsident in Darmstadt
März 1935 Leiter der Abteilung Verfassung im Reichsinnenministerium
1936 Eintritt in die SS
Staatssekretär und Stabsleiter des Generalbevollmächtigten für die Verwaltung
Januar 1942 Teilnehmer der Wannsee-Konferenz
Mai 1945 Innenminister und Erziehungsminister der Regierung Dönitz
26. Mai 1945 Verhaftung und Internierung
April 1949 Verurteilung zu drei Jahren und zehn Monaten Freiheitsstrafe im Wilhelmstraßenprozess, die als verbüßt galt; Freilassung
1950 Einstufung als “Mitläufer” im Entnazifizierungsverfahren in Hannover
Geschäftsführer des Instituts für die Förderung der niedersächsischen Wirtschaft in Hannover
1951 3. Landesvorsitzender des Bundes der Heimatvertriebenen und Entrechteten (BHE)
1952 Entzug u.a. des Wahlrechts und der Wählbarkeit durch die Spruchkammer Berlin
15. Nov. 1953 Tod bei Autounfall

Quellen

BArch Berlin-Lichterfelde, R 43-II/1154; R 601/1964; R 1501/211313; R 3001/77810;R 9361-I/3575; R 9361-I/38647; R 9361-II/1227378; R 9361-II/138998; R 9361-II/998084; R 9361-III/203718; R 9361-III/558957; R 62/11a; NS 16/96.

BArch Koblenz, N 1292.

Stuckart, Wilhelm: Geschichte im Geschichtsunterricht, Frankfurt 1934.

 

Literatur

Jasch, Hans-Christian: Staatssekretär Wilhelm Stuckart und die Judenpolitik. Der Mythos von der sauberen Verwaltung (= Studien zur Zeitgeschichte, Bd. 84), München 2012.

Rebentisch, Dieter: Die Staatssekretäre im Reichsministerium des Innern, in: Michalka, Wolfgang (Hg.): Der zweite Weltkrieg, München 1989, S. 260-274.

 

Normdaten

GND: 128611189

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