Maximinian (Max) de Crinis

Referent im REM

Lebenslauf

29. Mai 1889 Geburt in Ehrenhausen (Steiermark)
1907 Abitur in Graz
1907 – 1912 Studium der Medizin in Graz und Innbsruck
1912 Promotion in Graz
1913/14 Assistenzarzt an der Universitätsnervenklinik Graz
1915 Landsturmassistenzarzt und psychiatrischer Sachverständiger am Militärgericht in Graz
1916 Heirat mit Lili Anna Szikora
1918 – 1922 und ab 1929 Mitglied des Steirischen Heimatschutzes
1920 Habilitation in Graz
1924 außerordentlicher Professor in Graz, 1927 Ordinarius
1931 Eintritt in die NSDAP
Mai 1934 inhaftiert wegen seiner politischen Tätigkeiten, danach Flucht nach Jugoslawien und dann Deutschland
1934 Professor für Neurologie und Psychiatrie an der Universität Köln
1936 Beitritt zur SS, ehrenamtliche Tätigkeit für den SD, 1943 SS-Standartenführer
1938 – 1945 Professor für Psychiatrie und Nervenkunde an der Berliner Charité
1939 beteiligt an der Planung und Durchführung der nationalsozialistischen Kranken- und Behindertenmorde
Januar 1940 – 1945 Referent für medizinische Fachfragen im Amt Wissenschaft des Reichsministeriums für Wissenschaft, Erziehung und Volksbildung (REM)
1941-1944 Beratender Psychiater des Wehrkreiskommandos III
Okt. 1944 – Mai 1945 Leitung des Instituts für allgemeine Psychiatrie und Wehrpsychologie der Militärärztlichen Akademie und Beratender Psychiater beim Heeressanitäts-Inspekteur
2. Mai 1945 Suizid in Stahnsdorf (Kreis Teltow) nach gescheitertem Fluchtversuch aus Berlin

Quellen

BArch Berlin-Lichterfelde, R 4901/24394; R 4901/13260; R 4901/12918-12921; R 9361-II/145083; R 9361-III/520425; R 9361-VI/402.

 

Literatur

Grüttner, Michael: Biographisches Lexikon zur nationalsozialistischen Wissenschaftspolitik (= Studien zur Wissenschafts- und Universitätsgeschichte, Bd. 6), Heidelberg 2004, S. 36.

Jasper, Hinrich: Maximinian de Crinis (1889-1945). Eine Studie zur Psychatrie im Nationalsozialismus (= Abhandlungen zur Geschichte der Medizin und der Naturwissenschaften, Heft 36), Husum 1991.

Klee, Ernst: Das Personenlexikon zum Dritten Reich. Wer war was vor und nach 1945, Hamburg 22016, S. 97.

Roelcke, Volker: Politische Zwänge und individuelle Handlungsspielräume: Karl Bonhoeffer und Maximinian de Crinis im Kontext der Psychiatrie im Nationalsozialismus, in: Schagen, Udo/Schleiermacher, Sabine (Hg.): Die Charité im Dritten Reich. Zur Dienstbarkeit medizinischer Wissenschaft im Nationalsozialismus, Paderborn 22019, S. 85-105.

 

Normdaten

GND: 119012847

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