Hans Fritzsche

Ministerialdirektor im RMVP

ÖNB Wien, P 493, online: http://www.bildarchivaustria.at/Preview/1251943.jpg

Lebenslauf

21. April 1900 Geburt in Bochum
1918 Teilnahme am Ersten Weltkrieg
1919 Abitur in Leipzig
1920/21 Studium der Germanistik, Geschichte und Volkswirtschaft in Greifswald und Berlin
1923 Redakteur bei der Nachrichtenagentur “Telegraphen-Union”
1930 – 1932 Gründungs- und Vorstandsmitglied des “Reichsverbands Deutscher Rundfunkhörer”
1932 – 1938 Chefredakteur des deutschen Rundunk-Nachrichtendienstes, der “Dradag” (ab 1934 “Drahtloser Dienst” (DD));
Eingliederung des DD als Abteilung in das RMVP am 1. Mai 1933
1. Mai 1933 Beamter;
Leiter des Nachrichtenwesens in der Rundfunkabteilung des RMVP
1. Mai 1933 Eintritt in die NSDAP
1938 (stellvertretende) Leitung der Abteilung “Deutsche Presse” des RMVP
1939 Erstausstrahlung der “Politischen Zeitungs- und Rundfunkschau” (später: “Es spricht Hans Fritzsche”)
1940 Veröffentlichung von “Krieg den Kriegshetzern”
1941 Veröffentlichung von “Zeugen gegen England”
Apr. – Sep. 1942 389. Infanterie-Division;
Vormarsch auf Stalingrad
November 1942 Leiter der Rundfunkabteilung des RMVP als Ministerialdirektor;
“Beauftragter für die politische Gestaltung des Großdeutschen Rundfunks”
Mai 1944 Eingliederung des von Hans Hinkel geleiteten Unterhaltungsbereichs in die Rundfunkabteilung
Mai 1945 sowjetische Gefangenschaft
Herbst 1945 Angeklagter im Nürnberger Hauptkriegsverbrecherprozess
1946 Freispruch
1947 Einstufung als “Hauptschuldiger” durch die Spruchkammer Nürnberg;
Verurteilung zu 9 Jahren Arbeitslager
1947 – 1950 Internierung in Regensburg, Nürnberg-Langwasser und Eichstätt
1948 Veröffentlichung von “Es sprach Hans Fritzsche”
1950 Entlassung aus der Internierungshaft
1951 Tätigkeiten in der Werbebranche für eine bayerische Firma für Kinoapparate und Filmkameras sowie die französische Kosmetikfirma Baudecroux
1952 Mitwirkung am Entwurf des “Deutschen Programms” der F.D.P. Nordrhein-Westfalen gemeinsam mit anderen ehemaligen RMVP-Beamten (Werner Naumann, Wolfgang Dierwerge)
1953 Veröffentlichung von “Das Schwert auf der Waage”
27. September 1953 Tod in Düsseldorf

Quellen

BArch Berlin-Lichterfelde, R 55/23477; R 55/21546; R 55/529, 530; R 9354/644; R 43-II/1150c; R 2/4775, 4777, 4779; NS 19/3851; R 9361-I/816; R 9361-II/263289; R 9361-V/107584.

BArch Freiburg: N 304/17.

BArch Koblenz: N 1355.

IMT, Bd. VI, S. 64ff., Bd. XVII, S. 153ff.

LABW HStAS, R 20/005 23 A140011/101.

 

Literatur

Boelcke, Willi A.: Kriegspropaganda 1939-1941. Geheime Ministerkonferenzen im Reichspropagandaministerium, Stuttgart 1966, S. 61-66.

Bonacker, Max: Goebbels’ Mann beim Radio. Der NS-Propagandist Hans Fritzsche (1900-1953), München 2007.

Deutsche Biographische Enzyklopädie, Bd. 3, S. 498.

Klee, Ernst: Das Personenlexikon zum Dritten Reich. Wer war was vor und nach 1945, Hamburg 22016, S. 169.

 

Normdaten

GND: 118703307

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