Wie andere prominente Nationalsozialisten, die sich seit dem Herbst 1945 vor dem Internationalen Militärgerichtshof in Nürnberg verantworten mussten, nutzte auch Alfred Rosenberg seine Haft zu schriftstellerischer Tätigkeit, die dazu dienen sollte, sich selbst, den Anklägern und wohl auch der Nachwelt die eigene politische Biographie zu deuten. Unter den von Rosenberg in Nürnberg hinterlassenen Papieren findet Weiter
Politische Läuterung durch Mitarbeit im Reichserziehungsministerium? Die gescheiterte Entlastungsstrategie des SS-Führers August Heißmeyer in seinem Spruchkammerverfahren
Eine der Arbeitshypothesen unseres Forschungsprojekts ist die Annahme, dass es den Angehörigen der vier zu untersuchenden Reichsministerien aus zwei Gründen schwerer fiel als anderen NS-belasteten Beamten, ihre beruflichen Karrieren nach dem Krieg fortzusetzen: zum einen, weil ihre Dienststellen keine Nachfolgebehörden in der Bundesrepublik fanden, in die sie hätten wiederaufgenommen werden können, und zum anderen, weil Weiter
„Rosenberg, jetzt ist Ihre grosse Stunde gekommen!“ – Die Einrichtung des Reichsministeriums für die besetzten Ostgebiete in den Tagebüchern Alfred Rosenbergs
Als vor knapp fünf Jahren die verschollen geglaubten Tagebücher Alfred Rosenbergs im Nachlass des ehemaligen stellvertretenden amerikanischen Chefanklägers bei den Nürnberger Kriegsverbrecherprozessen Robert Kempner wiederauftauchten, waren die Erwartungen groß, dass neue Erkenntnisse über die deutschen Planungen zur Judenvernichtung gewonnen werden könnten oder vielleicht sogar Teile der Geschichte des Nationalsozialismus neu geschrieben werden müssten. Immerhin versprachen Weiter