Georg Leibbrandt

Ministerialdirektor im RMfdbO

http://www.holocaustresearchproject.org/LeibbrandtGeorg, als gemeinfrei gekennzeichnet, Details auf Wikimedia Commons

 

Lebenslauf

5. September 1899 Geburt in Hoffnungsfeld (ukr. Torosowo) bei Odessa
bis 1918 Besuch von weiterführenden Schulen in Dorpat (estn. Tartu), Werro (estn. Võru) und Odessa
1918 Dolmetscher für deutsche Besatzungstruppen in der Ukraine
1919 Flucht nach Deutschland
bis 1927 Studium der Theologie, Geschichte und Philosophie in Tübingen, Marburg, Leipzig, Paris und London;
Promotion in Leipzig
1927 – 1933 wissenschaftliche Tätigkeit als Mitarbeiter seines Doktorvaters Walter Goetz am Institut für Kultur- und Universalgeschichte in Leipzig;
mehrere Forschungsreisen und Stipendien, u.a. in die USA, nach Kanada und in die Sowjetunion
1. Juli 1933 Eintritt in die NSDAP
Anträge auf Beitritt im Juni und September des gleichen Jahres (rückwirkend bestätigt)
1933 – 1941 Leiter der Abteilung Naher Osten bzw. des Amts Osten im Außenpolitischen Amt der NSDAP (APA)
1941 – 1943 Leiter der Hauptabteilung Politik im Reichsministerium für die besetzten Ostgebiete (RMfdbO)
20. Januar 1942 Teilnehmer an der Wannsee-Konferenz
29. Januar 1942 Gastgeber einer Folgekonferenz im RMfdbO
1943 – 1945 Kriegsdienst bei der Marine
1945 – 1949 Automatical Arrest im Lager Fallinbostel und in Nürnberg
1947 Zeuge im Wilhelmstraßen-Prozess
1950 Einstellung des Ermittlungsverfahrens der Staatsanwaltschaft Nürnberg-Fürth wegen Beihilfe zum Mord
1951 Einstufung als “unbelastet” durch den Entnazifizierungshauptausschuss Kiel
danach Interessenvertreter der Stadt Wilhelmshaven und des Kreises Friesland in Bonn;
Leiter des Bonner Büros der Salzgitter AG
16. Juni 1982 Tod in Bonn

Literatur

Munke, Martin: Georg Leibbrandt. Reichsministerium für die besetzten Ostgebiete. Ein gelehrter Radikaler, in: Jasch, Hans-Christian/Kreutzmüller, Christoph (Hrsg.): Die Teilnehmer. Die Männer der Wannsee-Konferenz, Berlin 2017, 213-226.

Munke, Martin: Vom Scheitern eines Experten. Georg Leibbrandt im Nationalsozialismus, in: OSTEUROPA, Jg. 67 (2017), H. 1-2, S. 107-119.

Schmaltz, Eric J.: Georg Leibbrandt, in: Handbuch der völkischen Wissenschaften. Akteure, Netzwerke, Forschungsprogramme, Teilbd. 1, Berlin/Boston 22017, S. 424-428.

Schmaltz, Eric J./Sinner, Samuel D.: The Nazi Ethnographic Research of Georg Leibbrandt and Karl Stumpp in Ukraine, and Its North American Legacy, in: Holocaust and Genocide Studies, Vol. 14 (2000), Nr. 1, S. 28-64.

 

Quellen

IfZ München, ZS 636, Georg Leibbrandt.

 

Normdaten

GND: 122398076

One thought on “Georg Leibbrandt

  1. Hartmut Mäder says:

    Es fehlt jeglicher Hinweis auf seine Verdienste für die BRD, das neue Deutschland. Er soll die Verhandlungen zur Rückführung von deutschen Kriegsgefangenen aus Russland begleitet
    haben?

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