Otto Dietrich

Staatssekretär im RMVP

Weinbrenner, Hans-Joachim: Handbuch des Deutschen Rundfunks 1938, Heidelberg/Berlin 1938.

Lebenslauf

31. August 1897 Geburt in Essen
1915 – 1918 Freiwilliger im Ersten Weltkrieg
16. Juni 1918 Kriegsreifeprüfung in Gent (Belgien)
1919 – 1921 Studium der Nationalökonomie in Freiburg, Frankfurt/Main und München und Promotion zum Dr. rer. pol.
1921 – 1926 kleinere Anstellungen und selbständige Tätigkeiten im kaufmännischen Bereich, wissenschaftlicher Mitarbeiter bei der Handelskammer Essen
1925 – 1927 Handelsredakteur bei der Essener Allgemeinen Zeitung (EAZ)
1928 – 1930 leitender Handelsredakteur bei der München-Augsburger Abendzeitung (MAA); politischer Korrespondent für andere Tageszeitungen
9. April 1929 Eintritt in die NSDAP
1931 stellvertretender Chefredakteur bei der National-Zeitung (NZ) in Essen, Verantwortung für die Ressorts Innenpolitik und Wirtschaft
ab August 1931 Reichspressechef der NSDAP
1932 Reichsleiter im Führerkorps der NSDAP;
Eintritt in die SS
30. April 1933 Wahl zum Vorsitzenden des Reichsverbandes der Deutschen Presse (RDP)
ab November 1933 Vizepräsident der Reichspressekammer (RPK) unter Leitung Max Amanns
1933 Veröffentlichung von „Mit Hitler in die Macht“
ab 1938 Pressechef für Reichsregierung und Partei in Personalunion
1938 – 1945 Staatssekretär im Reichsministerium für Volksaufklärung und Propaganda (RMVP) mit dem Zuständigkeitsbereich Presse
1940 Einführung der „Tagesparole des Reichspressechefs“
März 1945 Beurlaubung Dietrichs auf Drängen seines Konkurrenten Joseph Goebbels
Mai 1945 bei Kriegsende in Berchtesgaden
Aug. 1945 in der Britischen Besatzungszone freiwillig gestellt, Internierungshaft in Neuengamme und Bad Nenndorf
15. November 1947 Anklage im Wilhelmstraßen-Prozess
11. April 1949 Schuldspruch in den Anklagepunkten V (Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit) und VIII (Mitgliedschaft in verbrecherischen Organisationen),
Verurteilung zu sieben Jahren Haft
August 1950 Begnadigung und Entlassung aus dem Kriegsverbrechergefängnis Landsberg
ab 1951 Anstellung bei der Deutschen Kraftverkehrsgesellschaft mbH (DKV) in Düsseldorf
22. November 1952 Tod in Düsseldorf

Quellen

BArch Berlin-Lichterfelde, NS 6/216; R 9361-II/163079; R 9361-II/163080; R 9361-V/4804; R 9361-III/521339; R 43-II/1150b; NS 42.

BArch Koblenz, ZSG 158/85.

Staatsarchiv Nürnberg (StAN): KV-Prozesse Fall 11.

 

Literatur

Krings, Stefan: Hitlers Pressechef. Otto Dietrich (1897-1952). Eine Biografie, Göttingen 2010.

Krings, Stefan: Das Propagandaministerium. Joseph Goebbels und seine Spezialisten, in: Hachmeister, Lutz/Kloft Michael (Hrsg.): Das Goebbels-Experiment. Propaganda und Politik, München 2005, S. 29-48.

 

Normdaten

GND: 118678388

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