Walter Malletke

Beauftragter für Sonderfragen im RMfdbO

Lebenslauf

15. Juni 1884 Geburt in Guttenfeld (Ostpreußen)
1894 – 1904 Besuch des Gymnasiums in Elbing (Abitur)
1904 – 1908 Studium der Rechtswissenschaften an den Universitäten Freiburg und Breslau;
Erstes Staatsexamen in Königsberg
1912 Zweites Staatsexamen in Berlin
1912/1913 Studium der Staatswissenschaften
1913/1914 kommissarischer Richter in Marienwerder
1914 – 1918 Kriegsdienst
1919 kurzfristige Tätigkeit bei der Regierung Potsdam zur Einrichtung von Arbeitsämtern
1919 – 1921 Vermögensverwalter der christlichen Gewerkschaften im Zentralverband der Landarbeiter
1921/1922 Mitglied des Kuratoriums des Ev. Johannesstifts in Berlin-Spandau
bis 1928/29 Syndikus beim Privatbankhaus Hermann Richter in Berlin
1929 – 1931 Vorstand der Industriellen Diskont AG Berlin (Tochter der Industrielle Disconto Maatschappij Amsterdam)
Jan. 1932 – Feb. 1933 ohne Anstellung;
Privatstudien und unentgeltliche Tätigkeit in der Verwaltung des Freiwilligen Arbeitsdiensts (FAD)
1. März 1933 Eintritt in die NSDAP
März 1933 – Juni 1934 Tätigkeit in der Abteilung Arbeitsdienst des Reichsarbeitsministeriums (im Rang eines Arbeitsgauführers)
Juli 1934 – Dez. 1935 ohne Anstellung;
Privatstudien und Mitarbeiter Werner Daitz’
ab 1935 Leiter der Abteilung Außenhandel im Außenpolitischen Amt der NSDAP (APA) (im Range eines Reichsamtsleiters)
1939 – 1940 krankheitsbedingtes Aussetzen infolge einer schweren Kopfverletzung
1940 Tätigkeit beim Einsatzstab Reichsleiter Rosenberg (ERR) in den Niederlanden zur Beschlagnahmung jüdischen Kunst-Eigentums
1940 – Juni 1941 Tätigkeit beim Reichskommissar für die Niederlande im Bereich Finanzwesen;
zuständig für die Verwaltung des niederländischen Bankvermögens
ab April 1941 Zuständigkeit für den Bereich Südosteuropa (Jugoslawien) im APA
Juli 1941 – März 1945 Beauftragter für Sonderfragen im Reichsministerium für die besetzten Ostgebiete
1942 – 1945 Mitglied des Aufsichtsrat bei der Ostfaser AG, Ostbeschaffung AG, Wotirag AG, Brebag AG, Riag AG, Deurach AG, Steine und Erden AG, Torfgesellschaft Ost und dem Torfinstitut
April/Mai 1945 Referent im Reichspostministerium
12. Mai 1945 Verhaftung in Bad Gastein
Mai 1945 – Juli 1948 Internierung in Augsburg, Ludwigsburg und Hohenasperg
15. Juli 1948 Einstufung in Kategorie II (Belasteter) durch die Spruchkammer des Internierungslagers Ludwigsburg
Umsiedlung nach Hamburg
1950er Verbindungen zur Deutsch-Ägyptischen Förderungs-Gesellschaft Hamburg
8. März 1970 Tod in Hamburg

Literatur

Homrichhausen, Christian R.: Soziales Engagement Evangelischer Arbeitnehmer in Berlin und Brandenburg 1848-1973. Vereine – Evangelisch-Soziale Schule – Sozialakadamie – Partei – Gewerkschaft, Berlin 2016.

Kreutzmüller, Christoph: Händler und Handlungsgehilfen. Der Finanzplatz Amsterdam und die deutschen Großbanken (1918-1945), Stuttgart 2005.

 

Quellen

BArch Berlin-Lichterfelde, R 9361-II/682800.

DRK-Suchdienst München, ZNK, Walter Malletke.

IfZ München, ZS 1128.

LA Berlin B Rep. 031-02-01 Nr. 12381.

StA Ludwigsburg, EL 903/4 Bü 13.

 

Auskünfte

Fachamt Einwohnerwesen Hamburg, 29. Januar 2020.

 

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